Im heutigen Blog geht es um den Mitarbeitertyp Wächter.

Es gibt den vorderen extrovertierten Wächter und den hinteren introvertierten Wächter.

Die Bezeichnungen stammen von Maja Nowak, die den Hundetypen nach eingehender Erforschung diese Namen gab.

Unsere Labradorhündin Mina (siehe Bild oben) ist eine vordere extrovertierte Wächterin. Unsere Branka war eine hintere introvertierte Wächterin.

Zuvor möchte ich gerne einige Gedanken zum Thema Archetypen von Maike Maja Nowak zitieren.

Sie hat sehr interessante und empfehlenswerte Filme auf Youtube zu dem Thema Archetypen eingestellt.

Doch nun zu ihren Worten, die mich immer wieder neu beeindrucken und sehr zum Nachdenken anregen.

„Es gibt unzählige Nuancen in jedem Wesen geprägt durch Erfahrungen, Alter, Geschlecht und Rasse.

Ich möchte in den Filmen einmal zeigen, was ich dennoch bei tausenden Hunden als übereinstimmend erlebt habe also den darunter liegenden Archetypen. Viele Hundehalter konnten dadurch das Verhalten ihres Hundes besser verstehen und darauf eingehen, so dass sich vieles verändern konnte, weil sie nicht mehr gegen die Natur ihres Hundes kämpften.

Oft erfuhren die Menschen dabei eine große persönliche Entwicklung, weil sie auch ihren eigenen Wesenskern zu erforschen begannen. 

Es gibt inzwischen immer mehr Hunde, deren ursprüngliche Fähigkeiten und Anlagen überdeckt sind von konditionierten Verhaltensweisen, die wir Menschen ihnen beigebracht haben und die sich nicht mit ihrem Wesen decken. Ein hündischer Anführer, der nie führen darf – ein hündischer Mitarbeiter, der in seinen Fähigkeiten keine Wertschätzung findet. Das ist nicht viel anders, als bei uns Menschen.

So entsteht ein inneres Ungleichgewicht. Die intuitive Selbstführung geht verloren, die konditionierte Persönlichkeit übernimmt. Beide im Verbund wären eine harmonische Einheit. Doch wie wir alle wissen, geht es bei uns Menschen noch immer hauptsächlich darum, unsere Konditionierungen und Anpassungen zu perfektionieren, weil die wenigsten noch einen Zugang zu ihrem Wesenskern haben. Aus dieser Perspektive ist es sehr verständlich, dass wir auch Hunde (und andere Tiere) ausschließlich konditionieren wollen und nicht in Betracht ziehen, wie wichtig auch für sie eine innere Souveränität wäre, mit der sie auf Lebenssituationen reagieren könnten.

Alle Methoden der Verhaltens – Perfektionierung bauen auf eine verstärkte konditionierte Anpassung auf – nicht auf einen Zugang zu sich selbst und damit zu einem in sich ruhenden Pol.“

Von Maike Maja Nowak.

Emma und Mina
Emma gibt Mina mit großer Geduld ganz viel Raum

Als Mina im Juli 2022 bei uns einzog, wussten wir lange nicht gewiss, welchen „darunter liegenden Archetyp“ sie mitbrachte. Dass sie ein Mitarbeitertyp, also kein Leithund (= Entscheidungsträger) war, das war uns jedoch schnell klar.

Sie war und ist leicht zu führen, beobachtet aufmerksam, hört darauf, was wir sagen, schaut, wo es hingeht und was zu tun ist. Sie arbeitet mit. Dennoch geht sie meist vorn. Sie bemüht sich, nach vorne zu kommen, muss sich daher oft umdrehen, abwarten und schauen.

Auf den Bildern und Videos der Züchterin wirkte Mina immer eher ruhig, abwartend, fast vorsichtig.

Im Laufe der Wochen und Monate in ihrem neuen Zuhause bei uns bemerkten wir, dass Mina die meiste Zeit immer gerne ein Stückchen vor uns läuft, auch unmittelbar vor oder auf Höhe von Emma. Emma bewegt sich als Zentralhündin immer um uns herum. Sie ist meistens in unserer Nähe und verlässt selten den Raum außerhalb von 2 – 10 Metern von uns entfernt.

Mina dreht sich häufig zurück, doch das tut sie nicht aus Unsicherheit. Sie schaut, was wir machen, fragt an, was zu tun ist. Und sie schaut, ob es uns allen gut geht. Sie ist ja als Wächterin für unsere Sicherheit da. Für sie sind alle Informationen ganz wichtig. Bei Begegnungen mit anderen Hunden, egal ob groß oder klein, wild oder still, ist sie absolut unerschrocken.

Im größten Getümmel mit anderen Hunden ist sie freudig und fröhlich mit ihrer Aufgabe eines „Bodyguards“ verbunden. Ich staune, wenn Mina – sogar als kleiner Welpe – sich zwischen zwei balgende große Hunde wirft und diese Gruppierung damit aufspaltet.

Ihre Eigenheit, sich ganz dicht (mit engem Körperkontakt/Berührung) neben uns regelrecht aufzustellen, ist auffallend. Diese besondere Art und Nähe von Mina war von Anfang an da. Es ist wie eine Art dringliches Anmelden im Sinne einer Zusage „Ich bin da, ich bin bereit, ich beschütze dich, ich gebe mein Leben für dich“. Man könnte es aber auch mit „Ich übernehme, wenn es bedrohlich wird“ übersetzen.

Sehr auffallend ist aber auch ihre Art, sich „Abzumelden“, indem sie ein Mal bellt oder brummt, und dann einschläft. Sie bellt mehr als unsere Emma. Doch als Wächter muss sie das tun. Sie muss uns ja warnen.

Mit Wertschätzung begegnen wir Mina für diese besondere Gabe als Mitarbeitertyp Wächter, die sie auszeichnet.

Wir bedanken uns bei ihr für ihren Mut, ihre Unerschrockenheit, ihre Kraft und Ausdauer. Passend zu ihrer Rudelstellung bringt sie viel Robustheit mit.

Doch auch WIR passen immer gut auf SIE auf.

Mina
MINA – 6 Monate

Hier findest du weitere interessante Informationen zum extrovertierten Wächter und hier zum introvertierten Wächter.

Branka
Branka war eine introvertierte (hintere) Wächterin. Sie war ein „Seelchen“.

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