In dieser Tiergeschichte geht es um die Rettung von vier kleinen Igeln.

Ich schreibe seit einiger Zeit Tiergeschichten, die ich selbst erlebt habe, auf. Über die geglückte Zusammenführung und gelungene Rettung einer Igelfamilie, um die es hier heute geht, war ich froh und dankbar.

Da die Tiergeschichte über die Rettung von vier kleinen Igeln, und der Suche nach ihrer Mutter lang ist, möchte ich sie in zwei, vielleicht auch drei Teilen erzählen.

Es war im Oktober 2021, als drei Kinder aus unserer Nachbarschaft bei mir „Sturm“ klingelten und aufgeregt von einem Nest mit winzig kleinen Igeln hinter unserem Haus berichteten.

Die darauf folgenden Tage sollten sehr aufregend werden. Doch das wusste ich zu damaligen Zeitpunkt – zum Glück – noch nicht.

Die Kinder waren deshalb so aufgeregt, weil ein Junge aus unserer Nachbarschaft, der etwa 8 Jahre alt war, gerade dabei war mit einem Stock das Nest zu zerstören. Sie redeten alle durcheinander, waren sehr aufgebracht und fragten, ob ich ihnen helfen könne.

Ich weiß nicht, warum sie bei mir klingelten???

Ich bin wahrlich keine Igelexpertin. Allerdings kennen alle Kinder meine beiden Hunde. Damals war Emma, unsere schwarze Labradorhündin, genau ein Jahr bei uns. Wenn ich die Kinder mit meinen Hunden draußen antreffe, nehme ich mir immer gerne Zeit und höre ihnen zu. Ich konnte auch beobachten, wie die Kinder sich seit März 2020 verändert haben.

Die Kinder lieben meine Hunde, und die zwei Hunde lieben die Kinder. Doch zurück zur Tiergeschichte und die Rettung der vier kleinen Igel.

Um mir also selbst ein Bild von dem Durcheinander zu machen, zog ich die Gummistiefel an und stapfte mit einer Horde aufgeregt schnatternder Mädchen in den Garten hinter dem Haus.

Garten
Unser Garten hinter dem Haus bietet vielen Tieren Lebensraum

Ich wusste, dass wir im Garten hinter dem Haus Igel hatten, denn ich habe hin und wieder Igel durch den Garten laufen sehen. Und ich habe die oder den Igel auch gehört, wenn sie eine Schnecke gefuttert haben, während ich auf meinem Balkon saß. Ein solch lautes Schmatzen war nicht zu überhören.

Hinter unserem Haus ist ein kleiner schmaler Wasserlauf, unterhalb des Rasen und der Böschung. Meistens führt er kein oder nicht viel Wasser. Die Böschung mit vielen Bäumen, Sträuchern und dichten Büschen bietet den Igeln und anderen Tieren einen idealen Unterschlupf.

Garten

Und tatsächlich, in der Böschung unter den Sträuchern und Bäumen war ein Nest mit vier kleinen Igelkindern. Sie lagen schlafend eng beieinander, zusammengerollt in dem Nest, das an den Seiten bereits Spuren der Zerstörung von besagtem Jungen zeigte. Die kleinen Igel sahen stramm und gut genährt aus. Das Nest war perfekt so eingebaut, dass es an der etwas abschüssigen Böschung gut hielt.

Der Junge war erst nicht zu sehen, tauchte dann aber etwas später wieder im Garten auf. Er wirkte interessiert. Wobei es auch irritierend ist, wenn ein Kind solch ein zerstörerisches Verhalten und Handeln zeigt.

Die Flucht der Igelmutter wurde mir von den Kindern detailreich geschildert. Es war eine dramatische Situation entstanden – für die Tiere und die Menschen.

Inzwischen kam die befreundete Mutter von zwei Kindern, die ebenfalls alarmiert wurde, dazu. Wir überlegten gemeinsam, was wir denn nun tun können, sollen, müssen?!

Wir wollten einerseits die kleinen Igel dort in ihrem Nest lassen, weil wir uns ganz sicher waren, dass die Igelmama zu ihren Kindern zurückkommt. Wenn sich alles wieder beruhigt hat.

Andererseits äußerten die Kinder immer wieder ihre berechtigte Sorge darüber, dass diese Igel vor dem Jungen nicht sicher wären. So saßen wir im Garten auf der Bank, überlegten, diskutierten, während wir auch regelrecht das Nest mit den kleinen Igeln bewachten.

Da fiel mir der Bericht in der Zeitung über eine Igelauffangstation in unserer Nähe ein. Und der Name dieser wunderbaren Frau, die sich mit Igeln auskennt und sie aufnimmt, wenn sie in Not geraten sind.

Wir haben sie angerufen und um Rat gefragt. Und sie wollte, dass wir ihr die kleinen Igel bringen, weil sie offensichtlich nicht sicher waren, und es fraglich war, wann ihre Mutter zu ihnen zurückkommt. Dass sie zurückkommt, stand außer Frage.

Die Igelmutter ist ja bei dem ganzen Geschrei (es waren so etwa 8-10 Kinder involviert) weggelaufen. Sie hatte sicherlich einen großen Schrecken bekommen.

Für den Transport der kleinen Igel habe ich einen Pappkarton aus unserer Wohnung geholt, und mit viel Laub, Geäst und Erde aus dem Garten gefüllt. Eines der Mädchen ist zum Nest gekrabbelt und hat mir die kleinen Igel dann einen nach dem andern hochgegeben. Und ich habe sie vorsichtig in den Karton gelegt.

Das ganze Nest konnten wir leider nicht bergen, weil es in Teilen kaputt war, nicht mehr sicher zusammenhielt und wir befürchteten, dass dabei vielleicht ein kleiner Igel herunterfallen könnte.

Die beiden ältesten Mädchen waren sehr umsichtig. Sie fuhren dann zusammen mit ihrer Mutter und mit mir zur Igelauffangstation. Die Mutter der Mädchen hat kein Auto, deshalb bin ich gefahren. Der Karton mit den kleinen zusammengerollten Igeln stand zwischen den Kindern auf dem Rücksitz. Sie haben ihre Rettungsaktion komplett verschlafen.

Fortsetzung folgt.

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