Bevor wir uns für einen Hund entscheiden und ein Welpe ins Haus kommt, haben wir die verschiedensten Stadien von Abwägungen und Überlegungen durchlaufen.
Sollte die Entscheidung für einen Hund als Familienmitglied, als Weggefährten und für einen Welpen gefallen sein, kann ich das Studium eines kleinen Ratgebers von Romneys wärmstens empfehlen.
In „Die kleine Welpenschule“ (Autoren sind Beate und Gereon Ting von Romneys) ist alles Wichtige, was zu bedenken, zu beachten, anzuschaffen, zu organisieren ist, auf äußerst kompetente, einfache und originelle Weise dargestellt.
Ich habe diesen umfassenden und übersichtlichen Ratgeber bereits Wochen vor dem Einzug unseres ersten Labradorwelpen im Jahr 2004 gelesen und mir die wichtigsten Punkte, insbesondere bezogen auf unseren Alltag mit vier Kindern, notiert. Das gab mir das gute Gefühl gerüstet zu sein, für alle Eventualitäten.
Ein wichtiger Hinweis! Das Buch ist momentan leider nicht lieferbar, da an einer Neuauflage gearbeitet wird. Auf der Website von Romneys nachzuschauen bzw. nachzufragen, wann es wieder lieferbar ist, lohnt sich.
Es vergrößert die (Vor-) Freude, sich auf solch ein kleines wunderbares Wesen vorzubereiten.
Wenn Veränderungen anstehen und ein Welpe ins Haus kommt, ist es immer hilfreich und sinnvoll, sich einen Plan zu machen. Man sollte aber nicht allzu enttäuscht sein, wenn dieser sich dann nicht 1:1 umsetzen lässt.
Einerseits sollte man also unbedingt flexibel bleiben und schauen, was da für eine kleine Persönlichkeit einzieht und was sie braucht?!
Andererseits, eine Idee davon zu haben, wie wir das neue Familienmitglied willkommen heißen wollen, und wie wir ihm dabei helfen, sich bei uns sicher, geborgen und wohl zu fühlen, schafft eine solide Basis für Bindung, Vertrauen und innige Freundschaft.
Bereicherung oder Belastung? Wir haben es selbst in der Hand.
Ich habe meinen Kindern (damals im Alter zwischen 5 und 15 Jahren) im Jahr 2004, als „Branka“, eine Labradorhündin im Alter von 8 Wochen zu uns kam, vermittelt, dass ein Hund ganz viel Liebe und Freude in eine Familie bringt.
„Einen Hund haben“ bedeutet aber auch „Verantwortung haben“.
Sein Einleben bei uns kann gut gelingen, wenn sich alle(!) an ein paar wenige wichtige und übersichtliche Regeln halten.
Wenn es keine Regeln gibt, Jeder nur macht wie er will und Keiner sich an zuvor besprochene Regeln (Wichtig! So wenig Regeln wie möglich!) hält, kann es sehr schnell belastend werden. Belastend, für den kleinen Hund – weil er dann ganz durcheinander kommt. Und belastend für uns Menschen – weil ein Hund, der durcheinander kommt – unerwünschte Verhaltensweisen entwickelt.
Endlich ist es soweit. Der Welpe zieht ein und das große Abenteuer beginnt.
Wenn der langersehnte Tag da ist und wir den Welpen im Alter von etwa 8 bis 9 Wochen abholen dürfen, gibt es wenige wichtige Punkte zu den ersten Stunden im neuen Heim zu beachten.
In diesem Zusammenhang möchte ich erwähnen, dass ich davon überzeugt bin, dass auch für Hunde, die beim Einzug schon älter sind, ganz sicher die gleichen Dinge wichtig, hilfreich und beachtenswert sind.
Bei der Ankunft im neuen Zuhause sollte der Welpe die ersten Stunden Zeit bekommen, einmal alles gründlich durchzuschnüffeln. Ganz in Ruhe. Es ist es wichtig, dass die jüngeren Familienmitglieder ihm nicht vor lauter Ungeduld mit Spielzeug vor der Nase wedeln.
Es ist ja alles neu, es riecht alles anders und zum ersten Mal sind die Geschwister nicht zu sehen, nicht zu hören und auch nicht zu riechen. Auch die „Hundemama“ ist nicht da, genauso wie die Menschen, bei denen der kleine Hund zuvor gelebt hat, nicht da sind.
Das ist viel Stress für so einen kleinen Hund.
Umso wichtiger ist es, ihm die angemessene Zeit zum Ankommen, Schnüffeln, Schauen, Erkunden – in aller Ruhe!!!– zu geben. Man kann es sich auf dem Boden sitzend gemütlich machen und ihm dabei zuschauen, wie er sein neues Reich erschnüffelt und erobert. Man wird staunen, was da alles über dieses kleine Wesen und seine Persönlichkeit zu erfahren ist, nur beim Zusehen.
Emma auf ihrer ersten Erkundungsreise und beim Kennenlernen ihrer neuen Familie
Mit der Liebe und Zuwendung, die du dem kleinen neuen Mitbewohner schenkst, mit der Ruhe und Geduld, mit der du ihm begegnest, entstehen Vertrauen, Sicherheit und Geborgenheit. Er wird schon sehr bald lernen, wer seine neue Familie ist und wo er nun hingehört.
Die ersten Tage sollte sich der kleine Hund nur in seinem neuen Zuhause bzw. im Garten aufhalten. Es ist nicht schlimm, wenn man keinen eigenen Garten hat. Dann trägt man den Welpen immer an dieselbe Stelle auf ein Stückchen Grün in der Nähe.
Sollte dieses Stück Wiese nicht absolut sicher sein (Straße, Radweg, Böschung etc.), empfehle ich zur Absicherung unbedingt ein kleines leichtes Halsband mit entsprechender leichten Führleine (wenig Gewicht!!!) oder ein leichtes Hundegeschirr und eine Schleppleine (3-5 m Länge, aus Biothane, ebenso leicht.
Nur die Familienmitglieder sollten sich in dieser ersten Zeit mit dem Welpen beschäftigen. Später dürfen dann auch die Nachbarskinder zu Besuch kommen.
Das ist Emma, eine kleine Labradorhündin.
Sie ist am 5. August 2020 geboren. Emma hat 10 Geschwister und war mit 360 g Geburtsgewicht die Kleinste. Am 3. Oktober 2020 zog sie bei uns ein.
Sie ist richtig pfiffig, die kleine Emma. Und auffallend aufmerksam.
Jede neue Bewegung, z.B. ein vorbeifliegender Vogel am Fenster, wird gesehen. Und jedes noch so kleine, leise Geräusch wie z.B. klopfende Regentropfen am Fensterbrett, erwecken ihre Interesse.
Natürlich ist sie aufgeregt. Ihr kleiner „Propeller“ dreht sich unentwegt. Sie sucht immer wieder den direkten und ungewöhnlich intensiven Blickkontakt mit uns.
Von Beginn an tritt sie nicht nur auf diese stark visuelle Art und Weise in einen anfragenden Kontakt mit uns. Sie läuft ungewöhnlich oft direkt vor unsere Füße, was uns jedes Mal abbremst bzw. stoppt. Es kommen noch weitere besondere und ungewöhnliche Verhaltensweisen hinzu, die wir so von unserer ersten Labradorhündin Branka nicht kannten.
Uns wird bereits in den ersten Tagen klar, dass wir hier eine „Zentralhündin“ bekommen haben.
Emma wirkt – trotz der für sie neuen und zunächst fremden Umgebung – unerschrocken auf uns. Immer wieder sucht sie unsere Nähe, fordert aber auch Abstand, wenn wir ihr zu nahe sind. Sie frisst gut (ein echter Labbi), und schläft zwischendurch immer wieder ganz tief und fest, um die vielen neuen Eindrücke und Erlebnisse zu verarbeiten.
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