Was ein Hotspot bei Hunden ist, war mir bisher nicht bekannt.
Bei unserer Dackelhündin Flora, unserer Labradorhündin Branka und bei Emma, die heute zusammen mit Mina bei uns ist, habe ich solch eine Erkrankung noch nie erlebt.
Vor einigen Wochen hatte unsere süße Labradorhündin Mina solch einen Hotspot mit – bis zum Zeitpunkt unseres Tierarztbesuches – ungeahntem Ausmaß.
Es begann damit, dass mir hinter Minas rechtem Ohr unterhalb des Ohransatzes eine runde (Durchmesser 3cm) nässende Wunde aufgefallen ist. Ausgerechnet an einem Freitag, mal wieder kurz vor dem Wochenende.
Zunächst dachte ich an eine kleine Verletzung und setzte homöopathische Mittel (innerlich) und das kolloidale Silberwasser aus dem Pumpspray (äußerlich) ein. Doch die Wunde wurde größer und schlimmer. Und sie fing an fürchterlich zu nässen und zu stinken.
Minas Verhalten veränderte sich, sie wirkte 3 Tage nach Entdecken der Wunde zunehmend verstört, wollte sich nicht mehr berühren und helfen lassen. Und sie hatte offensichtlich große Schmerzen. Beim Fiebermessen in den ersten Tagen hatte sie kein Fieber. Außerdem fraß Mina weiterhin gut, drehte ihre Runden und war die ersten drei Tage auch noch ein wenig verspielt.
Jedoch ab dem vierten Tag veränderte sie sich, wurde auffallend ruhig, und schlief kaum noch. Sie konnte nicht mehr entspannen. Das starke Nässen und vor allem das Ausbreiten der Wunde bereitete mir Sorge. Ich beschloss tierärztliche Hilfe auf zu suchen.
Wir bekamen schnell einen Termin bei unserem Tierarzt vor Ort.
Da Mina sich nicht berühren ließ, bekam sie eine Kurznarkose. Damit es überhaupt möglich war, nachzuschauen, was sie da hat. Doch schon bereits beim Nennen der Region der Wunde sagte unser Tierarzt, dass es sich hier um einen Hotspot bei Hunden handelt.
Mina, unsere einjährige helle Labradorhündin, hatte also solch einen Hotspot.
Und tatsächlich fühlte sich der ganze entzündete Bereich heiß an. Hotspots entstehen aus kleinsten Verletzungen. Das ständige Kratzen mit den Pfoten begünstigt das Ausbreiten der Entzündung. Was dann so übel riecht (eher stinkt) ist Wundflüssigkeit.
Manche Rassen sind anfälliger für diese Art der Erkrankung.
Im Falle eines Hotspot bei Hunden muss das Fell über den entzündeten Regionen und weitläufig um das erkrankte Gewebe (etwa 2cm) herum entfernt werden.
Mit einem Scherapparat und einer Schere legte der Tierarzt bei Mina die Wunde bzw. Wunden frei. Das Ausmaß war größer als wir ahnen konnten. Wären wir doch gleich freitags sofort zum Tierarzt gegangen. So waren 5 Tage vergangen, in denen Mina geplagt war.
Im Falle einer rundlich- bzw. ovalen nässenden Wunde (z.B. hinter den Ohren) empfehle ich nun aus eigener Erfahrung immer gleich einen Tierarzt zu konsultieren! Es könnte sich um einen Hotspot bei Hunden handeln. Je früher der Hund hier Hilfe bekommt, desto besser!
So könnte ein Hotspot bei Hunden aussehen. Bei Mina war er noch viel größer bzw. großflächiger. Sie hatte auch mehrere tiefe offene Wunden.
Das Freilegen der Wunde durch Abscheren des Fells bewirkt die Luftzufuhr, die ein Abheilen ermöglicht. Zusätzlich bekam Mina Schmerzmittel und ein Antibiotikum.
Meine Hunde bekommen nicht oft Medikamente. In diesem Fall war aber die Gabe dieser Medikamente absolut notwendig und wichtig für Mina. Sie sollte keine Schmerzen mehr haben müssen und Alles bekommen, was Linderung und Heilung bewirkt.
Um zusätzlich den Juckreiz zu stillen, sollten wir bei Mina Auflagen mit in Wasser getränkten sauberen Tüchern machen. Wir haben auch ein Spray mit Hamamelis (= Zaubernuss) bekommen.
Doch äußerliche Anwendungen waren bei Mina einfach nicht mehr möglich. Es war schon immer schwierig, beispielsweise, wenn eine Zecke entfernt werden musste. Sie läuft dann immer weg und verkriecht sich. Das gewaltsame Festhalten ist keine gute Lösung, da dies zu einem Vertrauensverlust führt.
Deshalb plante ich zunächst eine annehmbare Lösung zu entwickeln, z.B. eine Halskrause aus weichem Stoff mit Klettband zu nähen, in die man eine Auflage einlegen könnte. Vom Bademantel her ist Mina das Tragen eines Kragens gewöhnt.
Doch für die Umsetzung fehlte mir einfach die Zeit und das passende Material. Es musste also ohne solch ein Hilfsmittel wieder gut werden.
Damit Mina sich mit den Pfoten die Wunden nicht weiter kratzen bzw. aufkratzen konnte, haben wir ihr an der rechten Hinter- und Vorderpfote einen weichen Socken, mit weichem Tape befestigt, angezogen. Der hielt aber nie lange.
Eine Woche nach der ganzen Aufregung kann ich über den Hotspot bei Hunden sagen, dass mit allen von tierärztlicher Seite getroffenen Maßnahmen der wirklich großflächige Hotspot von Mina gut abheilte.
Die tiefen Wunden von Mina verkrusteten innerhalb weniger Tage und das oberflächlich entzündete Gewebe regenerierte, heilte und trocknete ab.
Es ist mit Sicherheit einfacher und weniger anstrengend, solch eine Verletzung bzw. Wunde auf einen guten Heilungsweg zu bringen, wenn sich ein Hund anfassen, berühren, das Fell scheren lässt und Auflagen mit Heilmitteln duldet.
Mittlerweile ist das Schlimme überstanden, die Entzündung abgeheilt und das Fell wächst nach. Wir sind froh und dankbar, denn Mina ist wieder fröhlich und verspielt wie zuvor.
Sehr dankbar sind wir auch unserem Tierarzt hier vor Ort, der noch in hohem Alter praktiziert, ein unendlich großes Wissen hat und uns Alles immer sehr gut erklärt. Die Ruhe und Souveränität, die er dabei ausstrahlt, taten unserer Mina und uns einfach gut.
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