Zum Thema Stubenreinheit bei Welpen und wie der Welpe lernt, seine kleinen und großen Geschäfte auf einer Wiese oder im Garten, also draußen, zu erledigen, muss man einige Gegebenheiten in diesem Zusammenhang beachten.
Bei einem Welpen entleert sich die Blase nach jeder Mahlzeit und nach jeder Schlafpause, der Darm ca. 2 bis 3 Mal am Tag.
Wenn er gefressen hat oder gerade aus dem Schlaf erwacht, trägt man den Welpen hinaus in den Garten oder auf eine Wiese in der Nähe des Hauses. Am besten setzt man ihn immer auf den gleichen Platz und wartet, bis er sein Geschäft erledigt hat. Dann freut man sich sehr, lobt ihn und trägt ihn wieder zurück ins Haus.
Zu Anfang fütterten wir unsere Welpen 4 Mal täglich. Sie waren, wie es für Welpen typisch ist, sehr abenteuerlustig und verspielt, und sind naturgemäß tagsüber oft tief und fest eingeschlafen.


In den ersten zwei bis drei Wochen waren wir also gefühlt permanent auf dem Weg in den Garten und wieder rein, in den Garten und wieder rein, in den Garten und wieder rein… Es gab viel zu loben. Es war zwar oft anstrengend, aber wir konnten uns immer wieder abwechseln, wobei sich Alle immer an die besprochenen Vorgehens- bzw. Verhaltensweisen hielten.
Wenn wir mit Emma direkt nach einer Mahlzeit draußen waren, war das immer eine ganz kurze Aktion. Ohne Toben, Springen und wildes Spielen. Manche große Hunderassen neigen zur Magendrehung, wenn der Magen voll ist. Das ist eine sehr lebensbedrohliche Erkrankung, die tierärztliche Hilfe und eine Notoperation innerhalb von 30 Minuten zur Rettung benötigt.
Durch eine strikte Ruhezeit (1,5 Stunden) nach dem Fressen kann dieses Risiko gemindert und verhindert werden. Deshalb sind wir nach dem Fressen nur kurz für ein kleines und großes Geschäft raus und haben dann den Welpen gleich wieder reingebracht ins Körbchen zum Schlafen und Verdauen.
Wichtiger Hinweis! Man sollte immer daran denken, die Häufchen in Kotbeuteln sofort zu entsorgen. Manche Gemeinden stellen Kotbeutel Spender auf. Hier können sich die Hundehalter kostenfrei selbst bedienen. Eine wirklich prima Sache!
Dennoch passierte das ein und andere Malheur, ein Pfützchen oder gar ein Häufchen, „drinnen“.
Das ist aber nicht schlimm. Das haben wir – ohne das Ziel der Stubenreinheit aus den Augen zu verlieren – schnellstens beseitigt und gereinigt.
Wir wussten ja, dass es an uns lag, zu erlernen, wie der Welpe es anzeigt, dass er raus musste um sich zu lösen. Und wir wussten, dass es nur eine Frage der Zeit war bis unser Welpe die Stubenreinheit gelernt hatte.
Mit diesem Wissen um die Lernfähigkeit auf beiden Seiten kann es gelingen ruhig zu bleiben, niemals zu schimpfen(!) und immer auch daran zu denken: Ein Hund zeigt immer an, wenn er muss!
Auch in der Nacht muss ein Welpe für kleine oder große Geschäfte raus.
Nachts kann ein Welpe anfangs unmöglich durchhalten. Deshalb ist es am Besten, wenn er in der Nähe seiner Menschen schläft. Vielleicht in einer seiner Größe angemessenen Kiste oder einem Hundekennel, auf den ich noch in einem weiteren Bericht näher eingehen werde. Er sollte sich auf jeden Fall bequem darin ausstrecken können.
Für das Erreichen der Stubenreinheit ist diese Art der „Aufbewahrung“ des Welpen in der Nacht von großem Vorteil. Da er sein eigenes Körbchen nicht beschmutzen will, wird er sich melden, wenn er muss.
Man trägt ihn dann zu dem als Toilette zugedachten Platz im Garten oder auf der Wiese und danach sofort wieder in sein Bett. Man sollte hierbei ganz ruhig sein, so wenig wie möglich reden und auf keinen Fall nachts mit ihm spielen.
Auf diese Art und Weise bekommt der Welpe innerhalb weniger Tage und Nächte ein Gefühl für den Tag- und Nachtrhythmus.
Eines Tages erwacht man und stellt fest, dass der kleine Hund tatsächlich die ganze Nacht durchgeschlafen hat. Was für ein toller Erfolg!
Wenn mehrere Familienmitglieder an der Garten- bzw. Wiesenpatrouille beteiligt sind, ist es immer gut, Buch zu führen über die wichtigen „Termine und Geschäfte“ des Welpen draußen. Auf unserem Esstisch lag immer ein kleines Heft, in dem wir eingetragen haben, wann Emma gefüttert wurde und was sie an kleinen und großen Geschäften draußen erledigt hatte.
Unsere erste Labradorhündin Branka erlernte die Stubenreinheit innerhalb von zwei Wochen. Bei Emma dauerte es ein bisschen länger. Ich habe ihr mit energetischen Heilmethoden geholfen, sich noch besser einzuleben. Auch sie hat es gelernt!
Eines Tages stellt man mit großer Freude fest, dass der kleine Hund sich nur noch draußen löst.

Die Tatsache, dass Emma uns sofort in aller Deutlichkeit zeigte, dass sie – auch wenn sie noch so klein war – eine Zentralhündin ist, war hilfreich. Zugegeben, zunächst nicht ganz leicht für uns!
Wir hatten ja mit unserer ersten Labradorhündin Branka eine introvertierte Wächterin bekommen. Sie war ein echtes Seelchen und eine fleißige Mitarbeiterin. Wir glaubten doch tatsächlich, dass wir die Dinge mit Emma genauso handhaben könnten wie bei Branka.
Aber da wurden wir schnell eines Anderen belehrt. Zentralhunde sind die Autonomsten unter den Leithunden. Mit „Dressur“ im Sinne von „Sitz“, „Platz“, „Komm“, „Pfötchen“ oder gar „Apport“ würden wir da keinen Erfolg im Sinne des Aufbaus einer vertrauensvollen Freundschaft haben.
Dennoch konnten wir sehr viel aus unserem reichhaltigen Erfahrungsschatz mit Branka schöpfen.
Wir haben aber auch durch Emma die besondere Chance bekommen, viel Neues zu lernen und Dinge ganz neu zu handhaben. Dies tut uns gut und wir freuen uns mittlerweile sehr, denn ein Zentralhund verfügt u.a. über die besondere Gabe, andere Wesen in die Ruhe zu bringen. Und in der Ruhe liegt bekanntlich die Kraft.
Mit dem Erkennen ihrer Gabe, dem würdevollen und respektvollen Umgang mit ihr von klein auf, verbunden mit dem Ausdruck der Wertschätzung ihr gegenüber – auch im Welpenalter – haben wir eine innige vertrauensvolle Bindung zu ihr aufbauen können.
Neben Emmas unbändiger und ansteckenden Lebensfreude, Lebenskraft und Lebensenergie ist sie mit allen gelebten Kompetenzen eines Zentralhundes ein ganz großes Geschenk für uns.


In meinem nächsten Blog werde ich etwas über die Sicherheit und den Schutz des Welpen und über die Verwendung eines Hundekennel erzählen.
Außerdem habe ich auch noch geplant, über die Archetypen von Hunden nach Maja Nowak, ein sehr interessantes Thema, zu schreiben.
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